Je Veux Mourir Sur Scène

Aufführungen

Weitere Vorstellungen:
19./22. Juni 2013, Konzert Theater Bern
16. Juni 2013, Theater Basel
28./29. Mai 2014, PATHOS München

Synopsis

Für „Je veux mourir sur Scène“ Marcel Schwald als Hausautor am Konzert Theater Bern während einer Spielzeit Gespräche mit dem Publikum geführt. Diese lieferten das Rohmaterial für den Stücktext, der in drei Teile gegliedert ist. Der erste Teil befasst sich mit der Frage, wieviel ein Individuum bereit ist zu leisten angesichts des gesellschaftlichen Auftrags zur Selbstverwirklichung. Der zweite Teil dreht sich um den aktuellen Arbeitsmarkt und dessen Forderungen an seine TeilnehmerInnen. Der dritte Teil stellt die Frage nach dem Tod und dem Wunsch, der Nachwelt in Erinnerung zu bleiben. Insgesamt haftet dem Text die Atemlosigkeit einer Leistungs- und Wettbewerbsgesellschaft an, die in ihrem Streben nach Anerkennung ständig über die eigenen Grenzen geht und digitale Registrierung als Chance versteht, von der Nachwelt erinnert zu werden.

Mir persönlich macht die Nachverfolgbarkeit keine Angst. Sonst müsste ich ja auch Angst haben vor dieser Aufnahme und vor diesen ganzen anderen Aufnahmen die täglich passieren mit uns. Es gibt so viele Dinge die uns überwachen ja natürlich kann man da Sorge haben...

Das heisst also wir bitten darum. Wir bitten darum dass das hier aufgenommen wird was wir hier sagen.

Genau und dass es auch verwendet wird.

In einem schwarz ausgekleideten Raum bitten drei DarstellerInnen das Publikum, zum Stück welches aufgeführt werden soll, einen Begrüssungstext beizutragen. Begleitet von Loungemusik gehen sie im Zuschauerraum auf ‚Stimmenfang’. Kurz später werten sie die gesammelten Beiträge auf der Bühne aus. Das Publikum begrüsst sich selbst.

Plötzlich machen sich über Lautsprecher weitere Stimmen bemerkbar: ‚Ausbeutung’ wird die Partizipation der Zuschauer genannt. ‚Freiwillige Selbstausbeutung.’ Es entflammt eine Diskussion über Mass und Übermass enthusiastischer Selbstaufopferung für den Job. Die Bühne verwandelt sich in eine hippe Bürolounge. Zuvor schlaff daliegende Plastikhüllen werden zu Luftkissen, auf denen es sich bequem entspannen lässt. Es kommen Träume, Wünsche und Ideale zur Sprache und die Bühne verwandelt sich wieder, diesmal in eine sinistre Mondlandschaft, in der unterbewusste Ängste herrschen und Aussteigerfantasien aufkommen. Einer der drei bringt den finalen Ausstieg zur Sprache: „Wie stellst Du Dir Deinen Abschied vor?“ Wieder soll das Publikum seine Meinung äussern...

Besetzung / Produktion

Regie/Textentwicklung: Marcel Schwald
Bühne: Manuel Gerst
Kostüme: Senta Amacker
Musik: Thomas Jeker
Dramaturgie: Karla Mäder
Regieassistenz: Mario Matthias, Claudia Bossard
Bühnenbildassistenz: Jimena Cugat
Mentorin Text: Ulrike Syha
Leitung Stücklabor: Heike Dürscheid
Fotos: Philipp Zinniker

Eine Produktion des Konzert Theater Bern und Stück Labor Basel